Vorstand


 

Unser Land ist von einer kulturellen und religiösen Vielfalt geprägt, dem wir Rechnung tragen müssen. Der friedliche Dialog fördert  das gegenseitige Kennenlernen und  bringt die Menschen einander näher. Aufklärung und Bildung, insbesondere in Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen, fördern Toleranz und Verständnis. Zudem wird dadurch verhindert, dass sich bei den jungen Menschen gefährliche Vorurteile in den Gedanken festsetzen. Einfühlungsvermögen und Respekt für den Anderen ist die Voraussetzung eines friedlichen Zusammenlebens in einer weltoffenen Demokratie.

Es ist eine große Aufgabe, der wir uns stellen müssen, die für den Einzelnen nicht durchführbar ist. Aber jeder, der nur einen kleinen Schritt tut, hilft Distanzen zu überwinden und baut an diesem Werk mit. 

 

 

Max Baum, 1. Vorsitzender

 

 

 

Interreligiöse Begegnungen müssten doch Alltag sein an Schulen in Deutschland und Österreich - so meint man, im Blick auf die kulturelle und religiöse Herkunft der heutigen Schülerinnen und Schüler. Doch Religion wird im Bildungssystem als vielschichtiges und mitunter problembehaftetes Thema wahrgenommen. Lehrkräfte sind häufig säkular positioniert und können wenig Zugang zu religiöser Praxis vor Ort, zu Reflexion und Information ermöglichen. Unter Jugendlichen ist konservative Religionsausübung indes ebenso verbreitet, wie eine individualisierte Sinnsuche oder religiöse Unmusikalität. 

Das Judentum als Wurzel und Mutter der monotheistischen Religionen begegnet im Unterricht zumeist als historische und kulturelle Größe, vielleicht als Thema im Nahost-Konflikt, jedoch viel zu selten als selbstverständlich gelebte Religion. Was heißt es, in der heutigen Zeit jüdisch zu sein? Wie werden jüdische Riten praktiziert und welche Bedeutung können sie für Juden und Jüdinnen haben? 

Für mich bilden interreligiöse und interkulturelle Begegnungen mit dem Judentum wichtige Lernerfahrungen. Es ist mir ein Anliegen, Schülerinnen und Schülern persönliche Begegnungen mit Menschen zu ermöglichen, die mit beiden Beinen fest im Leben und in der Gesellschaft stehen, die ihre Religion lieben und ihre Riten leben, ohne von ihnen vollkommen vereinnahmt zu sein. Religion darf Freude machen, Sinn geben und ein eigenes Licht ins Leben werfen. Deshalb engagiere ich mich im „Verein zur Förderung des interreligiösen Dialogs e.V.“. 

 

Prof.'in Dr. Viera Pirker, Religionspädagogik und Mediendidaktik an der Goethe-Universität in Frankfurt.

2. Vorsitzende und Gründungsmitglied